OK, München war wieder einmal großartig. Kultur, Gemütlichkeit, gutes Essen und die einzigartige Art, die Dinge richtig schön gemütlich anzugehen. Also wo nun als nächstes hin? Am liebsten würden wir noch einmal dieses fantastische Wetter genießen. Schnell steht fest: Das nächste Ziel wird ein See. Starnbeger See, Tegern See, Chiemsee und alle weiteren umliegenden sind mit Sicherheit sehr schön. Aber wenn solche Fischköppe wie wir den ganzen langen Weg aufsich nehmen, dann muss es krachen!

Wir haben uns in diversen Münchener Biergärten informiert und alle waren sich einig: der Königsee soll unser Ziel sein. Schon allein der Name lässt keine Zweifel aufkommen, dass dieser See etwas ganz besonderes sein muss. Von München tingeln wir zwei Stunden über die Autobahn und parken die Einraumwohnung auf dem geschotterten Wohnmobilstellplatz direkt am Ortsrand. Nicht spektakulär, aber sehr zentral, sauber und praktisch. Maximal darf man dort 2 Nächte bleiben, wobei jede Nacht mit 20 Euro zu Buche schlägt. Strom gibt es dort nicht, dafür zwei außerordentlich gut organisierte V+E Stationen.

Der Königssee

Wir laufen gleich mal vom Stellplatz in Richtung Fähranleger und es fällt sofort auf: nicht nur wir mögen dieses atemberaubende Stückchen Erde. Touristen aus allen Teilen der Welt tümmeln sich an der Promenade, um von den zahlreichen elektrobetriebenen Booten zu einer Ausflugsfahrt zu starten.

Es ist bemerkenswert, dass es im Ort scheinbar nicht eine einzige Bausünde gibt. Alle Gebäude fügen sich perfekt in ein harmonisches Großes und Ganzes. Hotels, Restaurants, kleine Souvenirläden, Biergärten und kleine Verzehrstände säumen den Weg durch den gepflegten Ort bis hinunter ans Wasser.

Der Königssee liegt übrigens inmitten der imposanten Berchtesgadener Alpen und ist von unberührter Natur umgeben. Das klare Seewasser mit seiner zuweilen hellgrünen Farbe und die umliegenden Wälder und Berge bieten eine spektakuläre Kulisse. Und die Naturschutzbehörde gibt sich alle Mühe, dass der Königssee auch weiterhin als einer der saubersten Seen Deutschlands gilt.

Gegenüberliegend von dem Ort Königssee am westlichen Ufer liegt die Wallfahrtskapelle St. Bartholomä, Ziel aller Bootsausflügler. Die malerische Kapelle ist ein architektonisches Juwel und beliebtes Fotomotiv.

Wir lassen die Bootstour für heute ausfallen, machen uns auf die sprichwörtlichen Socken und biegen am Anleger links ab, an der Königseer Bootswerft vorbei hinauf zum Malerwinkel. Ein kleiner Wanderweg, der an vielen Stellen den Bick auf die Längsachse des Sees und den über allem thronenden Watzmann frei gibt.

Diese Aussicht hat es uns derart angetan, dass wir gleich am nächsten Morgen um 7:00 Uhr die Wanderschuhe erneut anziehen um den Sonnenaufgang über den Bergen zu erhaschen. Die Sonne schafft es nicht ganz heute, dennoch schaffen schmale Schleier über dem See und wolkenverhangene Bergspitzen eine mystische Atmosphäre.

Neben dampfendem Kaffee, knusprigen Brezeln und der Kamera ist auch unsere Drohne im Gepäck. Wohin sie direkt nach dem Einschalten auch gleich wieder wandert: Die Software meldet ein Flugverbot in diesem Gebiet. Üblich in Nationalparks, und da wir uns in einem solchen befinden und hier Gast sind, halten uns natürlich an die Vorgabe.

Hmmm … also See nur so und nicht aus der Vogelperspektive? Schade! Doch halt – Stopp.

Der Jenner

Es gibt ja noch die Jennerbahn, die uns bequem auf 1800 Meter kataplutiert. Na ja, katapultieren, ist wohl der falsche Ausdruck, denn die tolle Bergfahrt zum Alpenpanorama auf 1800 Meter ist mit bis zu 6 Metern pro Sekunde eher wohltuend beschaulich.

Oben angekommen, stockt uns der Atem. Ein fantastischer Ausblick! Das Wetter ist ideal, die Sonne scheint und wir sind von der grandiosen Aussicht mehr als fasziniert – sowas gibtˋs ja bei uns im Norden gar nicht. Und weil wir wohlweisslich wieder unsere Wandeschuhe anhaben, müssen wir selbstverständlich die restlichen 70 Höhenmeter noch tollkühn erobern. Wir werden ausnahmslos belohnt: Der See von oben, die monumentalen Berge und zutrauliche Alpendohlen verschafften uns ein Hochgefühl.

Nun fährt man nicht einfach gleich wieder mit der Seilbahn nach unten sondern nimmt auch noch eine Stärkung im Plateau-Restaurant zu sich. Und das ist keine Hoppla-Hopp-Gastronomie, die man häufig auf Skihütten findet. Tiziana, schon fast unsere Einzelbetreuung, hat uns unfassbar freundlich bedient und uns das echte Gefühl eines geschätzten Gastes gegeben. Das Ambiente mit Sonnensesseln, gemütlichen Esstischen samt kuscheligen Echt-Lammfellen, hübscher Tischdeko und anspechend zurecht gemachten Speisen, lies uns viel länger dort verbleiben, als wir eigentlich wollten. Und dies nicht zuletzt wegen der unfassbar tollen Panorama-Aussicht der Restaurantterrasse.

Aber irgendwann müssen wir auch mal wieder hinab und es geht über die Mittelstation wieder ins Tal. Alle Stationen sind übrigens barrierefrei. Und so kommen wir zur Frage was kostet das? Für die Seilbahnfahrt müsst ihr mit 42 Euro pro Person hin und zurück rechnen, wer zusätzlich noch über den See schippern möchte, kann bei Buchung eines Kombitickets direkt am Fähranleger einiges sparen. Und auch Familien gibt es Sonderpreise, die auf der Homepage der Jennerbahn einzusehen sind.

Die Influencer

Ich denke, man hört deutlich heraus, dass wir hier an einem perfekten Ort mit umwerfender Kulisse sind. Und mit dieser Meinung sind wir nicht alleine. Sieht man die Selfistick-Dichte und Instagram-posenden Menschen an, stimmt uns das schon nachdenklich. Richtig gruselig wird es, wenn man unterwegs auf Beschilderungen stößt, die die Sperrung des Königsbacher Wasserfalls (mit Strafandrohung von 25.000 Euro bei Nichtbefolgen) verkünden. Der Grund? Influencer, Fotoheinis, Insta-Postersteller, die sich, andere und die Natur nachhaltig zu schädigen drohen – so die Aussage des Schildes der Nationalpark-Verwaltung. Das finden wir schon sehr peinlich.

Der Ort Berchtesgarten

Was macht man mit dem restlichen Tag? Wir fahren mit dem Bahnbus von der Jennerbahn Talstation schnurrstrakts nach Berchtesgaden. Und wie das mit der Bahn so ist, startet die Reise etwas verspätet.

Achtung – der Hammer!

Wir: „Könnten wir bitte gleich ein Ticket für die Hin- und Rückfahrt bei Ihnen kaufen?“
Busfahrer „Das ist nicht günstiger, als wenn Sie vor Ort ein Rückfahrticket buchen. Und vor allem werden Sie das Rückfahrticket verlieren und müssen dann ein weiteres kaufen“

Irgendwie müssen wir wohl an unserer Außenwirkung arbeiten.

Berchtesgaden ist übrigens ein sehr schönes Örtchen, somit sind die Fahrtkosten für den Bus von 8 Euro pro Person für uns absolut gerechtfertigt.

Das Ende

Ein so schöner Tag endet bei immer noch sonnigem Wetter vor der Einraumwohnung mit einem leckeren Abendessen. Draussen gekocht und draussen gegessen – standesgemäß. Und wenn man bedenkt, wo wir an diesem Tag überall waren, ist er für uns auch recht früh zuende.

Unser Fazit

Glitzernder See mit faszinierendem Alpenpanorama wird mit in die Liste der sensationellsten Orte, die wir mit der Einraumwohnung bisher angesteuert haben aufgenommen und verdient absolut den Daumen hoch.

*  Letzte Aktualisierung am 29.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API. Amazon-Links sind so genannte Affiliate-Links. Klickst du auf diesen Link und kaufst ein, erhalten wir eine Provision. Für dich verändert sich der ausgewiesene Preis nicht.

Werbung

Von admin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert