Wir trinken relativ viel Wasser bei uns zu Hause. Von den Oldenburgern wird es liebevoll „Oleiwa“, also Oldenburger Leitungswasser genannt. Und diesen Luxus, wohlschmeckendes Wasser aus dem Leitungshahn zu zapfen, wollen wir auch in der Einraumwohnung haben.

[werbedeklariert] Und wenn wir wohlschmeckend meinen, dann plagt uns weniger die Sorge um Bakterien oder Viren, sondern vielmehr Chlor oder andere Besonderheiten, die den Genuss trüben.

Wird Leitungswasser schlecht?

Verschiedenen Faktoren beeinflussen das Altern von Trinkwasser:

  1. Behandeltes Leitungswasser: In einem sauberen, geschlossenen Behälter kann behandeltes Leitungswasser mehrere Tage bis zu ein paar Wochen haltbar sein. Die Qualität kann sich jedoch mit der Zeit verschlechtern, insbesondere wenn der Behälter häufig geöffnet oder bei höheren Temperaturen gelagert wird.
  2. Offene Lagerung: Wird Wasser in einem offenen Behälter gelagert, kann es innerhalb von ein bis zwei Tagen durch Umweltfaktoren wie Staub, Schmutz oder Mikroorganismen kontaminiert werden.
  3. Umweltfaktoren: Temperatur und Licht sind wichtige Faktoren, die die Haltbarkeit von Wasser beeinflussen. Höhere Temperaturen und direkte Sonneneinstrahlung können das Wachstum von Mikroorganismen fördern, die das Wasser schneller verderben lassen.

Irgendwie trifft das beim Wohnmobil alles nicht wirklich zu. Weder ist der Behälter offen, noch steht es wochenlang herum. Und Tageslicht bekommt es eigentlich auch nicht über einen längeren Zeitraum zu sehen. Also alles halb so wild mit der Trinkwasserhaltbarkeit?

Bei uns in Oldenburg machen wir uns da wenig Sorgen. Die Leitungen des WoMo werden zu Saisonbeginn gereinigt und das Wasser verbleibt nicht so lange im Tank, dass es kippen kann.

ABER:

Die Quelle, an der Wasser entnommen wird, ist selbstredend entscheidend für die Qualität und Haltbarkeit. Und da gibt es große lokale Unterschiede. Neben regionalen Unterschieden spielt auch das Leitungssystem z.B. auf Campingplätzen eine entscheidende Rolle. Und da wundert es uns, dass sich eigentlich nach jeder Saison Sandpartikel im Tank abgelagert haben. Daher sind wir davon überzeugt, dass nicht jede Wasserleitung den Trinkwasserkriterien entspricht. Grund für uns, mit einem Filtersystem Vorsorge zu betreiben.

Wasser bunkern

Vorsorge beginnt schon beim Befüllen des Systems. Einige Tipps dazu in unserem Video.

Auf Nummer sicher gehen

Verschiedene Arten von Filtern können helfen, kontaminiertes Wasser für den Verzehr unbedenklich zu machen.

  1. Aktivkohlefilter: Diese Filter nutzen Aktivkohle, um Verunreinigungen wie Chlor, Pestizide, einige organische Verbindungen und unangenehme Gerüche oder Geschmäcker zu entfernen. Sie sind jedoch weniger wirksam bei der Entfernung von Mineralien und Salzen.
  2. Sedimentfilter: Sie entfernen feste Partikel wie z.B. Sand, Rost und Schmutz aus dem Wasser. Diese Filter sind oft Teil eines mehrstufigen Filtrationssystems.
  3. UV-Filter: UV-Licht kann zur Desinfektion von Wasser verwendet werden, indem es schädliche Mikroorganismen wie Bakterien und Viren abtötet. Diese Filter verwenden keine Chemikalien und fügen dem Wasser nichts hinzu.
  4. Keramikfilter: Diese bestehen aus einer porösen Keramik, die physisch Partikel und manche Mikroorganismen aus dem Wasser filtern kann. Sie müssen regelmäßig gereinigt werden, um ihre Wirksamkeit zu erhalten.
  5. Destilliergeräte, Umkehrosmose und Ionentauscher: Da diese Technik im Campingbereich wenig Relevanz hat, wird an dieser Stelle nicht näher darauf eingegangen.

Für die separate Trinkwasserleitung in der Einraumwohnung haben wir uns für eine Kombination von Kohlefilter und UV-Bestrahlung entschieden

ALDE AquaClear

Ein UV-Filter, wie er in der ALDE AquaClear zum Einsatz kommt, funktioniert durch die Verwendung von Ultraviolett-Licht, um das Wasser zu desinfizieren. Die UV-Licht Strahlung ist in der Lage ist, die DNA von Bakterien und Viren zu schädigen. Es gibt drei Haupttypen von UV-Strahlung: UVA, UVB und UVC. Von diesen ist UVC am wirksamsten bei der Abtötung von Bakterien und Viren. Solche Filter kommen unter anderem in Wasserspendern zum Einsatz. Der Filter arbeitet wie folgt:

  1. UV-Lichtquelle: Im Kern des Systems befindet sich eine UV-Lampe, die ultraviolettes Licht aussendet. Dieses Licht hat eine spezifische Wellenlänge (normalerweise um 254 Nanometer), die besonders effektiv bei der Inaktivierung von Mikroorganismen ist.
  2. Durchfluss des Wassers: Das zu reinigende Wasser fließt durch eine Kammer, in der sich die UV-Lampe befindet. Während das Wasser an der Lampe vorbeifließt, wird es dem UV-Licht ausgesetzt.
  3. Desinfektion: Die UV-Strahlung durchdringt die Zellen von Mikroorganismen im Wasser (wie Bakterien, Viren und Protozoen) und erreicht deren DNA oder RNA. Die UV-Strahlen schädigen die genetische Struktur der Mikroorganismen und verhindern, dass sie sich vermehren und Krankheiten verursachen können.
  4. Keine chemische Veränderung: Ein wichtiger Vorteil von UV-Filtern ist, dass sie keine Chemikalien zum Wasser hinzufügen und den Geschmack oder Geruch des Wassers nicht verändern. Sie fügen auch keine schädlichen Nebenprodukte hinzu.
  5. Wartung: Die UV-Lampe muss regelmäßig gewechselt werden, da ihre Wirksamkeit mit der Zeit nachlässt. Außerdem müssen die Lampe und die Kammer sauber gehalten werden, da Ablagerungen oder Schmutz die Wirksamkeit des Systems beeinträchtigen können.
  6. Nur Desinfektion: Es ist wichtig zu beachten, dass UV-Filter hauptsächlich Mikroorganismen inaktivieren und nicht dazu gedacht sind, andere Verunreinigungen wie Chemikalien, Schwermetalle oder Partikel zu entfernen. Daher werden sie oft als Teil eines umfassenderen Wasseraufbereitungssystems verwendet.

Der letzte Punkt der reinen Desinfektion löst noch nicht das Problem des häufig nach Chlor riechenden und schmeckenden Wasser in den USA und südlichem Europa. Daher ist es wichtig, dass das Wasser nach der Desinfektion noch durch einen Kohlefilter fließt:

  1. Aktivkohle-Medium: Im Filter befindet sich Aktivkohle, die entweder in granulierter Form (GAC – Granulated Activated Carbon) oder als blockförmige Aktivkohle (CAC – Carbon Block) vorliegen kann. Aktivkohle wird durch die Behandlung von organischem Material mit hohen Temperaturen und/oder chemischen Mitteln hergestellt, um eine extrem poröse Oberfläche mit vielen kleinen Poren und damit großer Oberfläche zu schaffen.
  2. Adsorption: Wenn Wasser durch den Aktivkohlefilter fließt, werden Verunreinigungen wie Chlor, organische Verbindungen, Pestizide, Herbizide und einige Schwermetalle durch den Prozess der Adsorption auf der Oberfläche der Aktivkohle festgehalten. Adsorption bezieht sich auf die Anlagerung von Atomen, Ionen oder Molekülen aus einem Gas, einer Flüssigkeit oder einer gelösten festen Substanz an einer Oberfläche.
  3. Chlor und Geschmacksverbesserung: Aktivkohlefilter sind besonders effektiv bei der Entfernung von Chlor und chlorhaltigen Verbindungen, die oft für den unangenehmen Geschmack und Geruch des Leitungswassers verantwortlich sind. Sie können auch dazu beitragen, den allgemeinen Geschmack und Geruch des Wassers zu verbessern, indem sie organische Kontaminanten entfernen.

Der Kohlefilter ist ebenfalls Bestandteil des AquaClear Kombinationsfilters von ALDE.

Einbau des Filters

Der Einbau ist, sofern 42 cm Platz vorhanden sind, eine nicht zu komplizierte Sache. Eine Kaltwasserverbindung wird in die beiden nachgelagerten Filter geleitet (erst UV, dann Carbon).

Sobald die Pumpe ihren Betrieb aufnimmt, schaltet sich das UV-Licht ein. Dazu ist es notwendig, dass der Filter die 12V-Spannung über die eingeschaltete Pumpe bezieht. Andernfalls würde die Lampe fortlaufend leuchten. Je nach Einbauort, dürfte das den meisten Aufwand bedeuten.

Bei einer Druckpumpe bedeutet dies, dass die Leitung „angezapft“ wird, die vom Druckschalter zur eigentlichen Pumpe führt. Ist diese Hürde genommen, ist alles andere mit durchschnittlichem handwerklichen Geschick gut zu meistern. Praktischerweise liegt dem Set von ALDE von Schellen bis Wago-Klemmen alles bei (abgesehen von Schlauch und was man wohnmobilspezifisch an Anschlussmaterial braucht).

Sowohl an der Pumpe als auch beim Filter selbst haben wir die Wago-Klemmen mit Mini Abzweigdosen von Spelsberg geschützt. Die 2K-Mini AB-L haben im Vergleich zu regulären Dosen eine selbstdichtende, weiche Einführungsmembran. Diese fasst die eingehenden Kabel so fest, dass sie zusätzlich eine Art Zugentlastung darstellt.

Zum Anschluss des Schlauchs auf die Schlauchtüllen nehmen wir grundsätzlich Federbandschellen. Diese behalten fortlaufend ihre Spannung, auch wenn sich Material auf Grund von Wärme oder Kälte ausdehnen sollte.

Praxistipp: Vor dem Aufschieben des Schlauchs auf die Tülle, den Schlauch 10 Sekunden in heißes Wasser tauchen, dann geht es spielend leicht.

Die Lebensdauer des AquaClear Filtersystems ist auf 70 Kubikmeter Wasser oder etwa 300 Stunden Laufzeit ausgelegt. Bei Wiebke und mir wäre das rechnerisch eine Nutzungsdauer von 2,5 Jahren ununterbrochener Reise.

Wichtig ist, dass durch den betriebsbedingten Druckabfall des Filters (bis zu 0,9 bar) der Betrieb vorwiegend mit einer Druckpumpe Sinn macht.

Damit man eine Kontrolle hat, ob die Pumpe läuft, liegt dem Set eine LED-Leuchte bei, die wir beim Zapfhahn in der Küche installiert haben.

Alternativ gibt es ein spezielles Set, bei dem die Aktivität des Filters im Display der Alde 3030 angezeigt wird. Wir empfinden die Lösung einer Kontrollleuchte direkt am Ort des Geschehens als äußerst praktisch.

Wie bereits beschrieben, haben wir in der Einraumwohnung einen Wasserhahn mit einer separaten Ausgabe von gefiltertem Wasser. Dieser ist bei Systemen mit einer Druckpumpe problemlos austauschbar.

Mehr über den Einbau zeigt euch das Einbauvideo.

Fazit

Wir sind von der Installation des AquaClear Filtersystems für Frischwasser in unserer Einraumwohnung aus mehreren Gründen überzeugt:

Ein Hauptvorteil des Filtersystems ist die Verbesserung des Wasser-Geschmacks. Vor allem in Regionen, wo Leitungswasser stark nach Chlor schmeckt oder andere unerwünschte Geschmacksnuancen aufweist, sorgt das Filtersystem für ein angenehmeres und frischeres Trinkwasser.

Durch die Kombination von UV- und Aktivkohlefilter wird das Wasser nicht nur geschmacklich verbessert, sondern auch effektiv von schädlichen Mikroorganismen und chemischen Verunreinigungen gereinigt. Dies erhöht die Sicherheit und schützt die Gesundheit, indem das Risiko von durch Wasser übertragenen Krankheiten minimiert wird.

Dadurch sind wir unabhängiger von der lokalen Wasserqualität. Wir können nahezu überall Wasser tanken und uns darauf verlassen, dass es durch unser Filtersystem sicher und angenehm zu trinken ist.

Und, durch die Nutzung des Trinkwasser aus dem Tank reduzieren wir den Bedarf an gekauftem Flaschen, was wiederum unseren ökologischen Fußabdruck verringert und die Umwelt schont. Besonders wichtig ist, dass wir uns das lästige Bevorraten in separaten Kanistern oder das Schleppen von Wasserflaschen sparen können.

*  Letzte Aktualisierung am 27.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API. Amazon-Links sind so genannte Affiliate-Links. Klickst du auf diesen Link und kaufst ein, erhalten wir eine Provision. Für dich verändert sich der ausgewiesene Preis nicht.

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Von admin

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