Vor kurzem haben wir den Haushalt der Großmutter aufgelöst, und irgendwie hat das Ungetüm eines Schnellkochtopfes sich im Unterbewusstsein eingenistet. Nicht, dass wir jemals zuvor damit gekocht hätten, aber irgendwie dreht sich auf einmal das Thema darum.

Oma hat viel damit gekocht und so haben wir überlegt: warum eigentlich? Na ja, es geht schnell. Super, wenn man es eilig hat, wobei das natürlich auch bedeutet, dass weniger Energie verbraucht wird. Nicht schlecht – wäre ja im Camper eine sinnvolle Aktion, Gas zu sparen.

Und gesünder soll es sein, da wertvolle Vitamine nicht verkocht werden. Das waren Gründe genug, sich doch ein wenig eingehender mit dieser Art des Kochens zu beschäftigen. Und schon nach kurzer Zeit finden sich noch mehr vermeintliche Vorteile. Die Küche bleibt schön sauber, da der Deckel druckdicht abschließt. Und auch während der Kochzeit nebelt der Camper nicht zu, da wenig Feuchtigkeit nach außen gelangt. Letztendlich (und das ist uns auch wichtig) ist das kein Kochutensil, das ausschließlich für Schnellkochtop-Gerichte geeignet ist, sondern kann auch als klassischer Topf genutzt werden.

Es waren mehr als genug Vorteile um uns einen Topf zu bestellen. Wäre da nur nicht die Größe und das Gewicht. Doch siehe da, es gibt sogar einen kleinen 2,7 Liter fassenden Topf, der nur etwas über 1 Kilo wiegt.

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Doch was ist denn nun das Kochprinzip eines solchen Druckkessels?

Größter Unterschied eines Schnellkochtopfs zu einem „normalen“ Topf ist der Deckel. Dieser schließt den Topf luftdicht und druckfest. Und was bewirkt das? Der Druck sorgt dafür, dass Lebensmittel oberhalb der Normalsiedetemperatur von 100° gekocht werden. Das verkürzt die Kochzeit erheblich mit allen seinen Vorteilen.

ELO Praktika XS 2,7 Liter

Dabei ist das Prinzip alles andere als neu. Bereits 1679 erfand D. Papin ein Gerät für Labore. Um 1930 gab es die ersten Geräte für Haushalte, wobei die Bedienung und damit verbunden die Sicherheit natürlich nicht dem Standard heutiger Zeiten entsprach.

Kochen bedeutet im Regelfall, die Speisen möglichst schnell zu erhitzen. So sehr man sich dabei bemüht, man landet immer beim Siedepunkt von 100°C Normal Null. Je weiter man sich über Normal Null bewegt, desto weniger Heiß wird die Flüssigkeit, da sie eher verdampft. In den meisten Schnellkochtöpfen hingegen wird mit einem Überdruck von 0,8 Bar (1,8 Bar also insgesamt) gekocht, was somit die Siedetemperatur auf 117° C erhöht. Obwohl sich die Temperatur „nur“ um etwa 20° erhöht, werden Speisen häufig schon in einem drittel bis einem viertel der regulären Garzeit fertig. Wie ist das zu erklären?

  1. Dampf umgibt das Gargut im Topf vollständig.
  2. Die Hitze wird durch den Druck förmlich in das Gargut gepresst.
  3. Das Gargut, wie Kartoffeln sind nicht vollständig mit Wasser bedeckt, wodurch nur eine kleine Menge Wasser erhitzt werden muss.

Sicherheit

Die DIN EN 12778:2005 regelt den maximalen Druck, die Verriegelung des Deckels und einiges mehr. Somit sind heute Töpfe, die in Deutschland auf dem Markt kommen, als sicher zu bezeichnen. Bei Töpfen aus dem Ausland würde ich persönlich eher vorsichtig sein.

Wichtig ist immer, dass die Dichtung regelmäßig kontrolliert wird und die Ventile auf Sauberkeit und Funktion (Beweglichkeit) vor dem Kochen geprüft werden.

Das Kochen im Drucktopf

Eigentlich ist es ganz einfach: Nahrungsmittel und Flüssigkeit in den Topf geben, Deckel drauf, verschließen und auf den Herd stellen, Herd anschalten. Dabei gilt wie beim traditionellen Topf: je kleiner das Gargut, desto schneller gelangt die Hitze bis ins Innere.

Wichtig ist, dass der Topfboden immer mit Flüssigkeit – wie Wasser, Wein, Brühe, je nach Rezept – bedeckt ist. Weiterhin ist zu beachten, dass der Topf maximal bis zur festgelegten Markierung gefüllt wird, ansonsten ist die einwandfreie Funktion des Überdruckventils nicht gewährleistet.

Steigphase

Flüssigkeit im Kochtopf erhitzt sich bis zum eingestellten Druck. Diese Einstellung nimmt man in der Regel direkt am Ventil vor. Während dieser Phase schließt irgendwann das Sicherheitsventil, weiterer Druck baut sich auf. Die Steigphase endet mit Dampfaustritt aus dem Hauptventil. Nun die Hitze unter dem Topf reduzieren.

Garphase

Nun beginnt die eigentliche Garphase. Bei gute Kochbüchern, wie das unten verlinkte, bezieht sich die Garzeit auf diesen Moment.

Fallphase

Ist die Garphase zeitlich beendet, wird die Hitze abgeschaltet und man wartet, bis der Druck durch Abkühlung nachlässt. Diese Methode nennt sich Absitzen. Dabei baut sich solange der Druck langsam ab, bis sich das Sicherheitsventil öffnet und den Verschluss des Deckels freigibt. Der Topf kann nun gefahrlos geöffnet werden. Gute Kochbücher berücksichtigen diese Abkühlzeit bei den Garzeiten.

Eine andere Methode den Druck zu reduzieren wäre, den Dampf über das Ventil loszuwerden. Dabei füllt der Dampf allerdings den Camper und die Garzeit müsste etwas verlängert werden. Und es gibt noch eine dritte Methode, wobei der Deckel mit kaltem Wasser übergossen wird. Nachteilig wirkt sich der erhöhte Wasserverbrauchs im Camper aus.

Erste Versuche

Die Omnia® Fans versuchen sich zunächst immer an Aufbackbrötchen. Der unerfahrene Dampfkochtopf-Koch versucht sich an Kartoffeln 🙂 Wie gewohnt, die Kartoffeln schälen, waschen und in den Topf geben. Unterschied zum klassischen Kochtopf ist, dass nur eine Tasse Wasser in den Topf gegeben wird.

Damit die Kartoffeln nicht im Wasser „stehen“, haben wir einen Gemüseeinsatz genutzt. Der von uns gewählte hat einen praktischen „Herausfischer“ für das Sieb.

Also los: Herd an, warten bis Druck aufgebaut ist, 7 Minuten kochen lassen, Abkühlphase abwarten und fertig. Und was soll man sagen? Super! Keine Sauerei, wenig Dampf im Camper, super Geschmack trotz sehr geringer Zugabe von Salz.

Wie ist das nun wieder zu erklären? Kartoffeln enthalten nahrungseigene Salze. Diese reichen völlig aus. Muss man selbst erlebt haben.

Nach diesem Kartoffeltest folgte – ebenfalls mit Erfolg – ein leckerer Kartoffel-Gemüse-Eintopf mit Kassler. Der Zeitvorteil relativiert sich beim Eintopf ein wenig, da zunächst eine größere Menge Flüssigkeit zum Kochen gebracht werden muss. Sobald das geschehen ist, geht es ratzfatz.

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Weitere Versuche

Euphorisch haben wir uns nun an etwas aufwendigeres gewagt. Was sollte es in Schottland anderes geben als Steak&Ale Pie? Ein Rezept, das unbedingt bei einer Neuauflage in unser Camping-Kochbuch muss.

Dazu wird Rindfleisch in Bier mit einigen anderen Zutaten gekocht. Dieses Mal also ohne den Siebeinsatz. Das Gargut soll nach dem Anbraten mit der Flüssigkeit direkten Kontakt haben. Schon nach 20 Minuten war das Fleisch mürbe und einzigartig im Geschmack. Vorher, in einem normalen Topf, hat es bestimmt 50 Minuten gebraucht, bis das Fleisch zart zerfiel.

Als nächstes wird das Fleisch in mit Teig ausgekleideten Pastetenförmchen gegeben, um im Ofen zu Ende zu backen. Ein Genuss. Nach diesem Essen können wir attestieren: Feuerprobe bestanden!

Garzeiten

  • Gemüsessuppe: 10 Minuten
  • Gulaschsuppe: 20 Minuten
  • Kartoffelsuppe: 8 Minuten
  • Kartoffeln: 7 Minuten
  • Rouladen: 12 Minuten
  • Geschnetzeltes: 8 Minuten
  • Hackbraten: 10 Minuten
  • Haxe: 30 Minuten
  • Schweinebraten: 20-30 Minuten
  • Blumenkohl: 5 Minuten

Fazit

Wir sind Fans eines Schnellkochtopfs geworden. Warum? Gar nicht so sehr wegen der enormen Energie- und Zeitersparnis, sondern vielmehr auf Grund des wirklich tollen Geschmacks der zubereiteten Speisen. Aus diesem Grund sind bereits vergleichbar große Töpfe aus der Einraumwohnung geflogen und durch den kompakten 2,7 Liter Topf ersetzt worden.

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Von admin

3 Gedanke zu “Der Schnellkochtopf – wie gemacht für Wohnwagen und Wohnmobil”
  1. Moin ihr 2,

    wir nutzen den SKT (SchnellKochTopf) auch gern, aber derzeit nur zuhause. Unserer ist auch etwas größer, stammt noch aus der Zeit, als unsere Kinder noch zuhause wohnten, also hat er schon einige Jährchen auf dem Deckel.
    Gerade Rouladen oder überhaupt Rind machen wir sehr gern darin.
    Bei Kartoffeln nehmen wir den normalen Topf, da ist uns der Umstandmit dem Drucktopf zu hoch. Es lohnt nicht für uns 😉
    Auch Eintöpfe kommen da rein, da z. B. die Hülsenfrüchte auch schneller gar werden.

    Herzliche Grüße
    Eugen

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