Die meisten unserer Reiseabenteuer liegen nun hinter uns. Was einst als wagemutige Idee begann, hat uns durch atemberaubende Landschaften, kurvenreiche Straßen und unvergessliche Momente geführt. Von den majestätischen Rockies bis zu den endlosen Wüsten und dem wilden Pazifik – jeder Kilometer war ein Geschenk. Doch von Anfang an stand fest: Florida wird der warme und ausklingende Abschluss unseres Abenteuers.
Statistik

Gesamtstrecke

KM pro Tag (Gesamt km): 2098 km
Fahrtzeiten

Ahoi, Captain – ab durch die Mangroven des Everglades National Park!
Während der Backcountry-Bootstour durch den Everglades National Park waren wir schwer beeindruckt von der vielfältigen Tierwelt, darunter tri-colored Herons, Krokodile und zahlreichen andere Arten. Aber auch die Mangrovenwälder, die das Gebiet prägen, hinterlassen bleibenden Eindruck.

Die Mangroven sind einzigartige Ökosysteme, die in tropischen und subtropischen Küstengebieten wachsen. Sie bestehen aus Bäumen und Sträuchern, die sich an das Leben in salzigem oder brackigem Wasser angepasst haben. Ihre verschlungenen Wurzeln wachsen oft über dem Wasser, was sie nicht nur robust gegenüber Sturmfluten macht, sondern auch wertvolle Lebensräume für zahlreiche Tierarten schafft.
Und mit unserem Glück konnten wir am Abend einen Stellplatz auf dem Flamingo Campingplatz direkt im National Park ergattern, sodass wir am Morgen früh mit der Erkundung weiterer Trails starten können.
Florida Strände
Der erste Kaffee dampft im Becher, es klopft – der Kaffee schwappt fast aus der Tasse, wir rumpeln aus dem Bett und blinzeln vorsichtig durchs Fenster.
„Hallo, ich hoffe, ich hab euch nicht geweckt.“ Unser Stellplatznachbar. Kein Problem, natürlich nicht. „Wir geben gleich unser Mietmobil zurück und haben noch einen Besen, zwei Faltsessel und unbenutztes Spüli. Könnt ihr das gebrauchen? Es ist zum Wegschmeißen zu schade.“

So unverhofft fängt unser Tag an: mit Geschenken und einem wirklich netten Gespräch. Wir freuen uns über diesen tollen Start und tingeln nach dem Frühstück straight nach Süden. Die Florida Keys stehen noch auf unserer Bucketlist und heute ist ein guter Tag, um diese Liste weiterzuführen.
Wir rollen bei gleißendem Sonnenschein und wunderbaren 26°C den Highway 1 bis nach Islasmorada und finden einen weißen Strand samt türkisfarbenem Wasser, um unsere neuen Stühle genau hier zu testen. Bis heute wusste ich nicht, dass uns genau diese Sitzgelegenheiten noch gefehlt haben …
Und manchmal enden solche, eigentlich schon perfekten Tage dann noch mit einem Feuerwerk. Unseres in Form einer ganzen Manatee Familie im kleinen Hafen direkt an unserem Nachtplatz.
Fast zum Greifen nahe und wie könnte es anders sein – wir sind ein wenig verliebt in das kleine Manatee Baby.
Key West – unser tropisches Paradies mit ungewöhnlichen Bewohnern.
Key West, der südlichste Punkt der USA, lockt uns mit tropischem Klima, türkisfarbenem Wasser und einer super entspannten Atmosphäre. Die Stimmung ist fast ein wenig wie in New Orleans..
Die kleine Insel bietet traumhafte Strände, historische Sehenswürdigkeiten wie das Hemingway-Haus und den legendären Sunset am Mallory Square, der uns aber auf Grund der Wolken heute verwehrt blieb. Aber was Key West wirklich besonders macht? Das sind die Hühner!

Wir stehen mit den Wohnmobil in Mitten der Stadt und sind umzingelt von diesen Viechern. Überall in der Stadt spazieren sie frei herum – ob auf den Straßen, in Gärten oder sogar in der Bar, in der wir zur live Musik eingekehrt sind, wie man auf dem ersten Bild sieht.
Das Federvieh ist ein Relikt aus früheren Zeiten, das heute den charmanten Charakter der Insel unterstreicht. So sehr, dass Hahn und Henne als kulturelles Erbe unter Schutz stehen.
Zwei Tage verbrachten wir in der südlichsten Stadt der USA und haben uns direkt verliebt. Es ist schwer, sich dieser Mischung aus Urlaubsfeeling, familienfreundlicher Atmosphäre und historischem Flair zu entziehen. Vergleiche mit New Orleans drängen sich auf, doch Key West fühlt sich weniger nach Party und mehr nach entspanntem Urlaub an.
Natürlich gibt es auch hier eine touristische Seite. Die Besinnung auf Hemingway, einer der berühmtesten ehemaligen Bewohner der Stadt, erschien uns übertrieben. Sein Wohnhaus zu besuchen ist bestimmt ganz nett, aber mehr als ein kurzer Blick auf seine Zeit in Key West und seine Katze wird für knapp 20 Euro pro Person nicht geboten. Wer wirklich in die Geschichte eintauchen möchte, sollte unbedingt das Little White House besuchen, über das wir ja schon ausführlich berichtet haben.
Neben dem Leuchtturm hat uns Battery Inman, ein wunderbarer Garten voller tropischer Pflanzen mitten in den alten Forts gefallen. Dieser Ort war ausnahmsweise einmal kostenfrei und bot eine ruhige Auszeit inmitten der Stadt.
Key West hat uns mit seiner Schönheit und Leichtigkeit überzeugt. Die malerischen Straßen, die historischen Häuser und das entspannte Leben machen es zu einem Ort, der seinesgleichen sucht und unsere absolute Empfehlung ist.
Und nun heißt es: auf Wiedersehen Key West, hallo Miami! Nicht aber ohne einen weiteren Tag auf den Keys am türkisfarbenen Meer zu genießen.
88 Stufen, Tag für Tag.
So beschreibt man am besten den Arbeitsplatz von Barbara Mabrity, den 28 Meter hohen Leuchtturm von Key West, der südlichsten Spitze von Florida.
Nach dem Tod ihres Mannes 1882 übernahm sie als erste Frau den Posten des Leuchtturmwärters in den USA und reinigte für die nächsten 30 Jahre die Linsen, trimmte den Docht und füllte Walöl nach, das in einem kleinen angrenzenden Gebäude am Leuchtturm gelagert wurde.

Dabei stand der 1825 erbaute Leuchtturm ursprünglich an einer anderen Stelle, bis ihn ein Hurricane zerstörte und er 1846 weiter im Binnenland neu errichtet wurde.
Und auch das Wohnhaus mit der Zisterne für Trinkwasser ist erhalten, denn die Insel wurde erst 1942 an das Trinkwassersystem mit einer Pipeline abgeschlossen.
Uns bleibt noch der wunderschöne Ausblick über die 2,5 x 6,5 km große Stadt, der atemberaubend und empfehlenswert ist.
Welcher Präsident hat versucht, Grönland zu kaufen?
Richtig, neben Trump und Johnson hat es Harry S. Truman versucht. Und warum schreiben wir das hier? Weil wir uns das Little White House in Key West angesehen haben.
Und genau hier soll er auch über den Kauf Grönlands nachgedacht haben. Ein Plan, der Dänemark jedoch nicht überzeugte. Die sind aber auch stur, die Dänen.

Dieses charmante Gebäude diente als Lieblingssitz von Präsident Harry S. Truman, der hier während seiner Amtszeit häufig entspannte und sogar hierher seine Amtsgeschäfte mit samt seiner Entourage verlegte. Damit alle ein Quartier fanden, wurde kurzerhand die Präsidentenyacht ein paar Meter weiter geparkt.
Truman war der 33. Präsident der Vereinigten Staaten, im Amt von 1945 bis 1953. Und zu tun gab es in der Zeit wirklich genug. Wichtige politische Entscheidungen zur Nachkriegsstrategie, Trennung von Kirche und Staat, weitere Aufhebungen der Rassentrennung bis zur Führung der USA in den frühen Jahren des Kalten Krieges standen an.
So stand Truman maßgeblich hinter dem Marshall Plan. Da aber seine eigene Beliebtheit damals sehr gering war, bat er darum, den Plan nach General George C. Marshall zu benennen, um ihm mehr Aussicht auf Erfolg zu geben – ein genialer Schachzug, der half, Europa nach dem Zweiten Weltkrieg wieder aufzubauen.
Doch das war nicht alles. Auch die Luftbrücke nach Berlin, die West-Berlin während der sowjetischen Blockade 1948–1949 versorgte, war eine Initiative Trumans. Sein Einsatz für Demokratie und Freiheit prägte die Nachkriegszeit entscheidend. Nicht zu vergessen, sein Beitrag zur Gründung der Nato 1949.
Warum hat uns das Harry S. Truman Little White House nun so begeistert? Ganz einfach: Es ist eines der Museen, das nicht mit Fundstücken überladen ist. Stattdessen hat man das Gefühl, dass Truman gerade erst den Raum verlassen hat. Sozusagen ein Throwback in die Zeit der 50er Jahre: vom Filmprojektor über Winston Zigaretten, Pokertisch bis hin zur Hausbar. Diese Authentizität macht das Museum zu einem echten Highlight – ein bemerkenswertes Stück Geschichte mitten in den USA.
Und dann war da noch Chet, unser Tourguide. Mit seiner unglaublichen Energie, Begeisterung und erzählerischen Art hat er uns durch die Räume geführt und die Geschichte lebendig werden lassen. Aus diesem Grund sind auf dem Gruppenbild nicht nur Chet und wir zu sehen, sondern auch der durch ihn lebendig gewordene Harry.
Bahia Honda State Park – you would never ever get a camping lot!
Ist das so, immer alles ausgebucht auf den Campgrounds in den National oder State Parks?
Zu bestimmten Zeiten, in der Peakseason, zu Feiertagen ist das sehr wahrscheinlich.

Wir probieren es aber trotzdem immer und sind heute wieder mal Glückskinder: Der allerletzte Platz inmitten der Hochsaison.
Und so können wir den ganzen Tag blendend weiße Strände, einen fantastischen Sonnenuntergang am Abend und ein super zartes Steak zum Monschein auf unserem Stellplatz genießen.
Für uns zirpen die Grillen noch ein Nachtkonzert, euch wünschen wir einen guten Morgen – bis unsere Kaffeekanne blubbert, dauert es noch etwas …
Ein Tag voller Herausforderungen
Manchmal läuft’s einfach nicht rund. Wiebke hat sich eine Erkältung eingefangen, draußen schüttet es wie aus Eimern, eine nervige Zollformalität will geklärt werden. Und dann das: als wir den Schlüssel des Einraumwohnungsmotors zum Feierabend in West Palm Beach drehen, grinst uns eine fette Schraube im Reifen an – fröhlich pfeifend!

So kommen wir nicht weiter. Nach Rücksprache mit dem ADAC heißt es: Wir sollen uns direkt an AAA wenden, den amerikanischen Partner. Doch nach 35 Minuten Telefonat und drei Superwisern später die Ernüchterung – Wohnmobile sind im Schutzumfang über AAA leider nicht enthalten. Wir können es kaum glauben, zumal die ADAC Plus Mitgliedschaft zusichert, dies im nordamerikanischen Ausland abzudecken.
Eigentlich haben wir an den Aussagen des ADAC keine Zweifel, aber das hier jetzt?!??
Plan B klappt dafür reibungslos. Der von uns in Eigenregie gerufene Road Assistance Service tauscht den Reservereifen gegen den löchrigen in Rekordzeit Die Rechnung ist überraschend moderat und wir sind optimistisch, dass der ADAC – wie vom AAA in Aussicht gestellt – diese im Nachhinein übernimmt.
Was uns beeindruckt hat: Die freundliche und hilfsbereite Unterstützung vom ADAC-Team am Telefon. Danke dafür!
Badewannenwarmes Wasser, weißer Sand, ein laues Lüftchen.
Genau die richtigen Vorraussetzungen, um die noch nicht benutzten Equipments in Form von Taucherbrille und Schnorchel auszupacken.
Platsch und weg ist der weltbeste Mitfahrer. Ob er wohl wieder auftaucht?

Ich mache mich ganz gut als Baywatcherin, kann am unverkennbaren Schnorchel sehen, wie Knut seine Bahnen über den Meeresgrund zieht und bin beeindruckt: der Kerl hat Ausdauer! Die Finger sind bestimmt schrumpelig, wenn der wieder aus dem Wasser kommt …
Also mache ich es mir wieder in meinem Beachstuhl bequem und warte.
Alsbald steht Neptun wieder vor mir – und ich bin neidisch: hat er doch mit ganz vielen Fischen und einer Schildkröte Freundschaft geschlossen und ist mit ihnen eine ganze Weile durch die Gegend geschwommen.
Wie cool ist das denn bitte?!?
Zu meinem Glück besinnt sich der Reisekoch aber wieder auf das, was er fantastisch beherrscht – nämlich für mein leibliches Wohl zu sorgen – anstatt sich nochmals in die Fluten zu stürzen.
Nach einem riesigen Smash Burger und Südstaaten Potato Salad mit Blue Plate Mayonnaise sind wir am Abend papp satt und sehen den letzten Sonnenstrahlen zu, wie sie hinter den Wolken verschwinden.
Loggerhead Marinelife – ein Krankenhaus für Schildkröten
Ein bemerkenswerter Besuch unserer Reise durch Florida war das Loggerhead Marinelife Center in Jupiter, eine Art Krankenhaus für Meeresbewohner.
Hier werden verletzte und kranke Meeresschildkröten medizinisch versorgt, rehabilitiert und schließlich wieder in die Freiheit entlassen.

Florida ist eines der wichtigsten Brutgebiete für Meeresschildkröten in den USA. Fünf der weltweit sieben Meeresschildkrötenarten leben hier:
- 1. Unechte Karettschildkröte (Loggerhead)
- 2. Grüne Meeresschildkröte (Green Turtle)
- 3. Lederschildkröte (Leatherback)
- 4. Echte Karettschildkröte (Hawksbill)
- 5. Atlantische Bastardschildkröte (Kemp’s Ridley)
An dem angrenzenden Strandabschnitt Juno Beach legt eine Schildkröte 80 bis 120 Eier und das 6 bis 8 mal pro Saison. So lagen in diesem Jahr am diesem Stand etwa 15.000 Nester, um die sich das Center ebenfalls kümmert.
Der Grund für Verletzungen ist unterschiedlich:
- Haie können Schildkröten fressen. Kleine Schildkröten können auch Opfer von Barracudas, Tintenfischen und Octopussen werden.
- Schnittverletzungen durch Schiffsschrauben sind leider keine Seltenheit.
- Schildkröten verwechseln Plastiktüten oft mit Quallen, ihrer Hauptnahrungsquelle. Und auch die Kunststoff-Verschlüsse von Flaschen sind ein Problem, wie uns Karen, unser Visitor-Guide fachkundig erklärte.
- Fischerleinen und Plastikmüll können zu schweren Verletzungen führen. Und natürlich auch auch Angelhaken, die sich tief in den Kiefer bohren.
- Infektionskrankheiten können durch Umweltverschmutzung verursacht werden, zum Beispiel die sogenannte Fibropapillomatose, eine virale Erkrankung, die Tumore verursacht.
Das Loggerhead Marinelife Center ist ein gemeinnütziges Projekt, das sich komplett über Spenden, Eintrittsgelder, dem Shop und ehrenamtlichen Helfern wie Karen finanziert. Wer das Krankenhaus besucht, kann nicht nur spannende Einblicke in die Arbeit des Teams erhalten, sondern auch selbst etwas beitragen – sei es durch den Kauf von Souvenirs, direkte Spenden oder das Sponsoring einer Schildkröte.
Mehr gibt es dann im gestrigen Reel und bei Loggerhead Marinelife Center zu sehen.
Florida ohne Cape Canaveral?
Nee, auf keinen Fall! Und so haben wir heute das Kennedy Space Center in Florida besucht, und es war „wow“!
Es ist nicht nur ein Museum – es ist ein Erlebnispark voller Highlights und visueller Eindrücke rund um das Thema Raumfahrt.
Schwerpunkt dieses Parks ist die lange lokale Geschichte der legendären Raketenstarts. Die meisten Themenkomplexe ziehen daher auf die Technik der Raketen und deren Starts und Landungen.
Die Original-Exponate und das bekannte Shuttle „Atlantis“ aus nächster Nähe zu sehen, war mal wieder spannend.

Dazu kamen beeindruckende Shows, Simulationen und die Möglichkeit, einen Raketenstart in einem nachempfundenen Kontrollzentrum zu erleben.
Da die Exponate weit verteilt sind, nutzen wir natürlich den Bus Shuttle, um zum Apollo/Saturn V Center zu gelangen. Und damit uns während der Fahrt dorthin nicht langweilig wird, wurde ein typischer Informationsfilm gezeigt. Die präsentierten „biggest, largest and worldwide best“ Attitüden waren für unseren Geschmack etwas viel – dies ist in den Staaten aber meist essentieller Bestandteil einer selbstbestätigenden Selbstgefälligkeit. In Europa kennen wir den eher weniger stark ausgeprägten Nationalstolz.
Nach einer Stärkung haben wir die restlichen Orte mit großem Interesse besucht, die ihr auch in unserem Reel von gestern anschauen könnt.
Ein Besuch dauert einen vollen Tag und lohnt sich definitiv für Geschichts-, Raumfahrt- und Technikbegeisterte.
Disney World – Orlando
Wir sind in Orlando und was gehört zu Orlando wie Popcorn zum Kino? Ganz klar: Disney World!
Schon auf meiner Bucketlist, als ich vor über 30 Jahren das erste Mal die Staaten besucht habe – und diesmal wieder. Knut muss als Ersttäter einfach mit, wehrt sich aber auch nicht sonderlich.
Und wir tauchen per Kopfsprung ein in einen bunten Film.

Ein ganzer Tag voller farbenfroher Eindrücke, imposanten Kulissen und glücklichen Menschen. Wir treffen Goofy, Mickey, Buzz Lightyear. Sind life bei Indiana Jones halsbrecherischen Stunts. Beamen uns in die fernen Star Wars Galaxien. Und lassen uns einfangen von diesen unglaublichen Kulissen und tollen Rides.
Was uns bleibt von diesem Tag? Eine Million Fotos und bleibende Eindrücke, die ihr in den nächsten Tagen auch noch ausführlich geliefert bekommt.
Wir müssen uns noch ein bisschen erholen … Unseren ausführlichen Bericht seht ihr hier …
St. Augustine – Eine Reise in die Geschichte Floridas
Unsere Reise durch die USA neigt sich dem Ende zu, und es gibt keinen besseren Ort, um diesen Abschnitt unseres Abenteuers zu beschließen, als St. Augustine. Die kleine Stadt an der Ostküste Floridas ist nicht nur charmant, sondern auch geschichtsträchtig – sie gilt als die älteste dauerhaft besiedelte europäische Stadt der USA. Hier trifft koloniale Vergangenheit auf das entspannte Flair Floridas.

Gegründet 1565 von den Spaniern, ist St. Augustine eine wahre Zeitkapsel. Die kopfsteingepflasterten Gassen, gesäumt von gut erhaltenen Kolonialbauten, versetzen Besucher in eine andere Epoche. Besonders beeindruckend ist die St. George Street, eine lebhafte Fußgängerzone voller kleiner Cafés, Galerien und Boutiquen und weiterer Sehenswürdigkeiten:
- Castillo de San Marcos: Die massive Festung aus dem 17. Jahrhundert ist das Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde aus Coquina, einem Muschelkalkstein, gebaut und bot Schutz gegen zahlreiche Angriffe. Heute kann man die alten Mauern erklimmen und den Blick auf die Bucht genießen.
- Flagler College: Einst ein prunkvolles Luxushotel, beeindruckt dieses Gebäude mit seiner prachtvollen spanischen Architektur und kunstvollen Innenausstattung.
- St. Augustine Lighthouse & Maritime Museum: Der Leuchtturm bietet eine atemberaubende Aussicht auf die Umgebung und erzählt von der maritimen Geschichte der Region.
Um all die Sehenswürdigkeiten entspannt zu erleben, empfiehlt sich die St. Augustine: Hop-On/Hop-Off-Trolley Tour. Mit diesem Ticket kann man flexibel an verschiedenen Stationen ein- und aussteigen und sich dabei von fachkundigen Guides unterhaltsam durch die Geschichte der Stadt führen lassen. Gerade für Erstbesucher bietet sich diese Tour als perfekte Einführung in die Stadt an.

St. Augustine war für uns nicht nur eine Reise in die Vergangenheit, sondern auch ein bedeutender Moment unserer eigenen Reise. Nach unzähligen Kilometern quer durch die USA war dies unser letzter touristischer Stopp mit unserer Einraumwohnung, bevor wir weiterziehen. Ein würdiger Abschluss, an den wir uns immer erinnern werden.
Ab auf´s Schiff!
Heute haben wir unsere „Einraumwohnung“ im Hafen von Jacksonville abgegeben – ein aufregender Moment! Alles musste perfekt vorbereitet sein: sauber innen und außen, Batterie abgeklemmt, Kisten etc. im Lade-Raum verzurrt und Besonderheiten korrekt beschriftet. Und wir haben es geschafft: Unser rollendes Zuhause der letzten Monate wurde ohne Beanstandung angenommen.

Nun steht unserem Rückflug nichts mehr im Wege, aber vorher musste noch ein Wunsch erfüllt werden: Wiebke wollte unbedingt wieder mit einem riesigen Pick-up fahren – gesagt, getan! So ging’s auf vier kraftvollen Rädern Richtung Miami mit einem kurzen halt bei MAN Engines & Components Inc. in Pompano Beach, über den wir später noch ausführlich berichten werden.
In der Nähe von Fort Lauderdale haben wir ein Hotel gefunden, das uns wirklich gut gefällt. Und das soll schon etwas heißen, den längst nicht die Mehrheit der Hotels in den USA ist gut in Schuss.
Das Hampton Inn – Pembroke Pines gehört zur Hilton-Gruppe und ist gepflegt, stilvoll und hat einen ansprechenden Pool und ein riesiges Zimmer – perfekt zum Entspannen nach den intensiven letzten Tagen. Besonders Andrew von der Rezeption hat mit seiner Herzlichkeit einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Morgen genießen wir noch einen letzten Tag in Florida, bevor es übermorgen zurück nach Deutschland geht.
MAN in den USA
Vor unserer Reise haben uns viele gewarnt: Ein europäisches Fahrzeug in den USA? Riskant! Keine Ersatzteile, fehlendes Know-how – ein echtes Va-banque-Spiel. Und ja, es gibt Herausforderungen. Selbst so etwas Simples wie ein passender Reifen kann zur Geduldsprobe werden. Aber unser treuer MAN war bei Abfahrt in Topform!

Dass es MAN in den USA gar nicht gibt, stimmt allerdings nicht. Dank Heike von MAN Engines aus Deutschland konnten wir gestern noch in Pompano Beach bei MAN Engines & Components Inc. vorbeischauen – und eine richtige kleine Besichtigungstour machen. Sven hat uns spannende Einblicke geben: Von Schiffsmotoren bis Busachsen – hier wird MAN-Technik für den amerikanischen Markt gebaut.
Für uns und unseren MAN Truck war es ein besonderes Erlebnis, so viele Büssing-Löwen um uns zu haben. Ein kleines Stück Europa in den USA – und ein beruhigendes Gefühl, dass es doch ein bisschen Support für unsere Einraumwohnung im Ernstfall gegeben hätte.
So long USA – hallo Zuhause!
Nach einem letzten Sonnenbad, ein paar Meilen mit dem RAM, dem irgendwann endlich endenden Flug und einer kurzen Zugfahrt ohne Verspätung sind wir nach 222 Tagen, 30.000 km und 29 Bundesstaaten wieder da, wo wir am allerliebsten sind: Zuhause.
