Ein Traumurlaub liegt hinter uns. Zeit, euch den gesamten Reisebericht zu zeigen.

1. Juli – T-4 Tage

… so lange gibt’s denn Kaffee noch im Steinhaus. Aber dann geht’s los, die Sommerferien fangen an und für uns heißt es: Adieu Oldenburg. Hallo Frankreich.

Seit 10 Jahren das erste Mal nicht Schweden im Sommer. Und wir drei Einraumwohnungsbewohner sind trotz der Vorfreude auf Sonne, Sand und savoir vivre ein wenig wehmütig. 

Aber auch gespannt – denn es ist Zeit für Neues. 
Wenn ihr also Lust habt, uns auf neuen Pfaden zu begleiten – kommt einfach mit! Ihr wisst ja, wo ihr uns findet …
À bientôt, 
eure Wiebke

6. Juli – geschafft! Wir sind unterwegs.

Nach Frankreich. In die Bretagne. Ich bin aufgeregt.
Die letzten Tage waren überfüllt mit Arbeit und den ganzen Kleinigkeiten, die noch erledigt, besorgt, abgeholt oder abgegeben werden mussten. Nicht zu vergessen: die Einraumwohnung sollte auch gepackt werden. Im Zuge dessen habe ich mal ausgemistet (außer die Küche, das macht der Koch selbst).

Was sich da alles ansammelt: Gefühlt habe ich 20 kg Reiseprospekte, die keiner liest, Spiele, die keiner spielt, Batterien, die keiner benutzt, Klamotten, die keiner trägt usw. ausgeräumt. Ist das bei euch auch so???


Sport soll man ja auch machen. Naja, wenigstens den Workout in der Muckibude haben wir uns bei dem ganzen Tohuwabohu gespart: 2000 Bücher in das Kellerlager unseres kleinen 2-Mann-Verlages Travellogs zu stapeln reicht auch. „Bauch-Beine-Po“ bekommt eine völlig neue Bedeutung! Dafür ist die Verfügbarkeit des großen Camperslog gesichert und einen neuen Ratgeber für Camper gibt’s auch. 

Und dann war da noch ganz kurz vor der Abfahrt der klitzeklitzekleine Moment, in dem wir ernsthaft darüber nachgedacht haben, doch wieder nach Schweden zu fahren. Wir sind Gewohnheitstiere – aber lassen wir das. 
Es ist Zeit für etwas neues!

Und so sind wir hier. In Harderwijk, einem hübschen niederländischen Ort. Genau richtig, um sich ein bisschen die Füße zu vertreten, ein Biertje in der Sonne zu genießen und eine ruhige Nacht zu verbringen.

Weiter durch die Niederlande und Belgien geht es heute nach Frankreich. Und nach einem Stückchen Autoroute wird die Einraumwohnung in den nächsten Tagen gemächlich auf den Routes National gern Nordwesten rollen. Wir sind gespannt, wie sich die Stellplatzsuche gestaltet, wie uns das Wetter gefällt, wo wir am Ende der Ferien überall gewesen sind. Und was uns sonst noch so in den nächsten Wochen passiert. 
Es wird bestimmt nicht langweilig. Soviel ist sicher. Und der Rest … you never know! 

Inzwischen ist es halb acht, meine Mitbewohner schnarchen noch (sie würden das natürlich vehement abstreiten) und ihr wisst, was ich jetzt mache: Kaffee!

Macht euch einen schönen Samstag, und nicht vergessen: ab jetzt seht und lest ihr – wie gewohnt in den Ferien – uns wieder öfter.
Für heute adieu,
eure Wiebke

11. Juli – Kennt ihr Rouen?

Nicht die üblichen Daten und Fakten, wie: Stadt in Frankreich, Hauptstadt der Normandie, Hafenstadt an der Seine, ungefähr 100 000 Einwohner usw. Nein, ich meine: wart ihr schon einmal da? So richtig? Mittendrin?
Wir haben einen Zwischenstopp auf dem Weg in die Bretagne eingelegt – in Rouen. Und wir sind begeistert. So eine schöne Stadt! 

Ich bin ja mehr so der Reiseführer bei uns – das heißt, ich les‘ mir ein bisschen was zu unserem Ziel durch und sabbel dann vor Ort meinen Mitfahrern die Ohren voll. Ob sie wollen oder nicht. So auch diesmal: Knut und Mitfahrerkind die Kamera am Auge während ich versuche, alles Interessante (ich finde immer so unsagbar viele Dinge spannend 🙂 ) aus meinen Gehirnkämmerchen herauszukramen und nebenbei entsprechend der ausgearbeiteten Sightseeingroute den Weg zu finden.

Ich erspare euch an dieser Stelle meine geistigen Ergüsse – Geschichte und Kultur dieser Stadt sind immens: mal römisch, mal normannisch, mal englisch, Wikinger, Engländer, Verbrennung von Jeanne D’Arc, ehemals Hochburg des Protestantismus aber auch Bischofssitz, mindestens 100 Kirchtürme, mehrfach verewigt von Claude Monet, … Ich könnte euch stundenlang was erzählen. 

Am besten schaut ihr euch die Knut- und Mitfahrerkind-Bilder an und kommt dann selbst hier her. Rouen ist echt ein Einraumwohnungs-Topp-Tipp!

Bei so viel Aktivität muss man immer auch an seine Elektrolyte und Kalorien denken. Deshalb hat Knut beim Einkaufen gut für uns Mädels gesorgt – eigentlich wollte er in unserem neuen Forno selber backen, aber der Patissier hat ihn wohl ohne Worte zu etwas anderem überredet: an drei entzückenden Teilchen ist er einfach nicht vorbei gekommen. 

Und on top gab es dann gestern Abend noch mein Wunsch-Essen: Paella mit Moules, Crevettes und Merguez. Ja, es war sehr lecker!
Wir machen uns aber jetzt auf den Weg an’s Meer. Es wird wieder warm heute und wir wollen ja in die Bretagne …
Also morgen mehr – bonne journée
eure Einraumwohnungscrew

14. JuliSalut Hirel

Zwei mega-tolle Tage sind vorbei. Der Stellplatz in Hirel „Le Moulin de la Ville es brune“ (http://commune-hirel.fr/tourisme/aire-de-camping-car/) hat uns phänomenal gut gefallen.

Für sieben Euro darf man hier auf einem sehr großzügigen und nicht parzellierten Platz nahezu direkt am Meer stehen. Gegen Abend kommt eine nette junge Dame am Womo vorbei, bei der man bar seinen Obulus entrichten kann.

Auch sehr schön ist das E-Bike-Mietangebot direkt am Platz. Da wir noch nie eine Tour mit dem hilfsangetriebenen Drahtesel unternommen haben, schnappten wir uns drei solcher Räder. Für 17 Euro für einen halben Tag stellte uns der sehr freundliche Vermieter drei absolut neuwertige und sehr gepflegte Räder zur Verfügung. 

Mit 20 bis 26 km/h ging es flott in Richtung Mont Saint Michel. Die etwas über 60 km waren auch mit Unterstützung ganz schön heftig. Trotzdem wir abends total patt waren, können wir den Service von Loc M’Road sehr empfehlen.

Neuer Tag – neues Abenteuer: Wiebke und ich sind ja Segler, aber einmal mit einem Strandsegler über den Sand brettern – das war auch für uns neu.
Bei Avel Char À Voile hatten wir tags zuvor drei der für uns neuartigen Gefährte reserviert. Nach einer Einweisung auf Englisch ging es dann gleich los. Und – es ist überhaupt nicht schwer. Sobald man sich erst einmal an die Agilität und Geschwindigkeit gewöhnt hat, macht das riesig Spaß.
Eine Stunde auf dem Rundkurs kostet 20 Euro, was bei der Vielzahl der Mitarbeiter durchaus berechtigt ist. Die Service-Leute waren absolut zuvorkommen und freundlich. 

Die zusätzliche halbe Stunde, die dafür gedacht war, am Strand außerhalb des großzügigen Parcours zu fahren, hätte man sich schenken können. Der „Ausritt“ mit einem Guide schlug mit sage und schreibe 15 Euro zu Buche, leider wurden aus den angedachten 30 Minuten nur knappe 20, was sehr bedauerlich war. Trotzdem: es war richtig cool.

Tja, und heute zieht der Treck weiter in Richtung Westen. Nach so viel Action ist ein bisschen Womofahren die reinste Erholung.
Wir melden uns dann von dort aus.

Bis dahin, euer Knut

16. Juli – Rotheneuf und Cancale

Es war spät gestern Abend, so richtig wach bin  ich noch nicht.

Aber ein Klappern hier und ein Scheppern da, ein bisschen Kindergequassel und französische Wortfetzen kitzeln mich am Ohr. Es wird Zeit, dass ich den Kaffee anstelle. 

Gnampf  … Kaffeedose leer. Milch auch. Die wichtigste Mahlzeit des Tages fängt mit viel Arbeit an. Also zum Kofferraum, zum Glück ist noch alles da. 
Und während ich dann vor dem Perkolator stehe und dem Kaffee beim Blubbern zusehe (welch ein Luxus), beschließe ich, dass ab jetzt jeder Urlaubstag eine geometrische Form bekommt. Man merkt, ich bin im Urlaubsmodus – auf so blöde Ideen kommt man sonst nicht!

Der Tag gestern war rund. Kugelrund. Wieso?

Es ist ja schwer, bei etwas rundem den Anfang zu finden, aber ich probier’s mal: Wir stehen kuschelig in Rotheneuf auf einen Stellplatz. Ehemals ein Campingplatz mitten im Ort, entsprechend gewachsen. Also voller Bäume – sehr schön, nur für uns und auch alle anderen Alkovenfahrer teilweise von oben etwas eng.

Unparzellierte Plätze machen es insgesamt auch nicht so leicht, unseren dicken Boppes irgendwo vernünftig zu parken. Egal, mit ein bisschen Geduld haben wir irgendwann gefühlt die schönste Ecke ergattert. Resümee: zwar sehr enger und gut besuchter rund angelegter Platz, jedoch ruhig, gepflegt, mitten im Ort und direkt am Strand. 

St.Malo ist nicht weit von hier und da man ja auch zwischendurch ein bisschen Kultur braucht, sind wir in den Bus gestiegen und hingefahren.
St. Malo, eine ehemalige Freibeuterhochburg und Korsarenheimat ist mit ihrer Altstadt eine Perle hier an der bretonischen Küste. Wandert man auf der Stadtmauer einmal rund herum, gibt es viel zu entdecken: den Blick in die Stadt mit ihren winkeligen, engen Gassen und alten Gebäuden und auf der andern Seite die Weite des Horizonts, das Schimmern der Kanalinseln und das sommerliche Treiben auf den Stränden direkt unter sich. Natürlich ist die ‚Intra Muros‘, also die innere Stadt, sehr touristisch. Aber das ist ja auch nachvollziehbar – wer möchte sich nicht einmal von diesem Flair in den Bann ziehen lassen. 

Und weil der Tag noch nicht mal halb vorbei ist, sind wir auf den Rückweg nicht aus dem Bus an unserer Haltestelle ausgestiegen, sondern einfach weiter gefahren. Machen wir oft so, das kann ganz spannend sein.
War es auch. Wo bekommt man eine bessere Sightseeing Tour, als in einem Überlandbus? Vorbei an allen Stränden und Badeplätzen der Côte d’Émeraude sind wir nach gut 20 Minuten in Cancale.

Die Austernhauptstadt der Bretagne mit einem idyllischem Ausblick auf den Mont Saint-Michel. Wer einmal ein halbes oder ein Dutzend Austern probieren möchte, ist hier genau richtig. Ob im Restaurant oder direkt beim Händler an der Pier, das Preis-Leistungsverhältnis stimmt. Gestärkt mit einem Café au lait geht es für uns, diesmal ohne Austern, nach einem kleinen Bummel an der Hafenpromenade gegen Spätnachmittag wieder zurück zum Womo.  

Rundtour beendet. Aber das ist noch nicht das Ende des Tages. Dann wäre es ja nicht spät geworden. Der Grund sind Anja und Sebastian und ihr Hund Fiete aus Hamburg (Reisen mit Berta), die auf der Rücktour ihrer 14 monatigen Reise durch unglaubliche 27 Länder sind. 

Es gibt also viel zu erzählen und so sitzen wir mit dem ein oder anderen Bier ein wenig länger vor und in der Einraumwohnung bei lustigen Gesprächen quer durch alle Sparten des Camperlebens. 

Und jetzt ist der Kaffee fertig. Die Mitbewohner wachen auf und brummeln vor sich hin. Ich höre sowas wie: „Baguette, Sonne, Frühstück, draußen“ und finde, dass die beiden total gute Ideen im Halbschlaf haben. Ich mache mich dann mal auf in die Boulangerie. Mit ein bisschen Baguette und Pain de Chocolat werden wir am Ende des Urlaubs auch alle ein bisschen rund sein.

Bonne journée à vous,
eure Wiebke

19. Juli – Erquy

Es war mein ausgesprochener Wunsch, auf den Stellplatz in Erquy zu fahren.

Er ist wahrscheinlich kein Schmuckstück, liegt dafür aber an diesem Wahnsinnsstrand, an dem ich unbedingt eine Laufrunde drehen wollte.
Einfach genial. Am Abend haben wir dann unsere Speicher mit Tomaten-Brotsalat und einer Bouillabaisse aufgefüllt.

Jetzt scheint uns schon wieder die Sonne ins Gesicht und gleich geht’s weiter. Wohin? Wie das bei uns so ist, wir wissen es noch nicht so genau. 
Euch einen schönen Tag,

Knut

21. Juli – St. Brieuc

Kilometertechnisch gewinnen wir momentan keinen Blumenpott.

Aber das macht auch gar nichts: das Wetter ist so schön, dass wir sowieso nicht viel Lust haben zu fahren und die kolossal tollen Sandstrände, die sich wie Perlen an der Schnur aneinander reihen und am Fahrerhaus vorziehen laden uns ein zu bleiben. So gesehen sitzen wir immer wieder stundenlang bummelig herum, baden, spielen Canasta oder sammeln Muscheln am Strand. Alleine schon weil Knut so gerne kocht und wir alle auch noch so gerne essen, ist Einkaufen immer sehr spannend – vor allem auf den wunderbaren Wochenmärkten.

Und so sind wir gestern recht früh in Erquy aufgebrochen, um den grande Marché in Saint Brieuc nicht zu verpassen. Es ist immer das Gleiche und doch immer anders: Man möchte am liebsten dieses Flair samt aller Gerüche inhalieren, alle angebotenen Speisen, Obst und Gemüse probieren, kaufen und in jedem Straßencafé einen Café au lait oder ein Glas Vin blanc trinken – oder beides. Ein wenig halten wir uns meistens zurück, trotzdem wird der Café au lait in mindestens einer Tabac Bar probiert und unsere echt marseiller Seegrastasche am Ende immer bis oben hin voll.

Und weil wir eben das Meer genauso schön finden wie die kleinen Städte, hat es uns gestern gegen Nachmittag noch wieder ein Stückchen weiter gezogen gen Wasser. Angekommen an einem der wohl spektakulärsten Plätze 80 m oberhalb der Bucht von Bréhec sitzen wir wieder im lauen Wind vor der Einraumwohnung, genießen den Ausblick, essen unsere Tasche leer und probieren unseren Vin blanc – heute fahren wir nicht mehr weiter!

 
Euch einen schönen Sonntag, bonne journée
die Wiebke samt Crew

24. Juli – Der Blick in den Kühlschrank

… verrät bei uns immer einiges. 

Einmal aufmachen und wir wissen zum Beispiel genau, wann wir weiter fahren müssen.

So auch gestern – gähnende Leere. Außer ein bisschen deutscher Markenbutter, belgischem Sirup und ein paar Zwiebeln nix mehr da. Zum Glück reicht die Milch noch für den Kaffee.

Also steigen wir gleich früh morgens mit einem Stückchen bröseligem Baguette im Mund auf und rollen los. Ziel Paimpol. 

Kleine Straßen durch kleine Dörfer trösten uns über das aufkommende Hungergefühl hinweg. Wir möchten am liebsten überall kurz anhalten – aber manchmal ist eben auch der Weg das Ziel. 

Nach 20 Minuten Fahrt sind wir in Paimpol. Es sind ziemlich viele Autos unterwegs, aber wir haben Glück und erspähen einen Wohnmobil-Parkplatz mit Blick auf den Vapeur du Trieux*. Noch genug Platz, auch für uns. 

Jetzt also Tasche ‚raus und Einkaufen. Nach ein paar Schritten wird uns auch sofort klar, warum hier so viel los ist: le mardi est marché – dienstags ist Markttag. 

Na, da starten wir ja mit den besten Voraussetzungen – große Tasche, leerer Kühlschrank und Hunger. Auf in’s Getümmel!

Ja, und den Rest kennt ihr. Nach 2 Stunden ist die Tasche voll, der Café au lait schmeckt auch hier großartig und von den zwei gekauften Baguettes ist nur noch eines da. 

Aber auch ohne Marktgeschehen ist Paimpol eine entzückende Stadt. 
Ein kleines Schifffahrtsmuseum erzählt die Geschichte der hiesigen Dorschfischer in Island, die historische Innenstadt lädt zum Bummeln ein und in einer der vielen Bars am Hafen kann man wunderbar den Tag mit Blick auf das Wasser ausklingen lassen. 

Und wenn’s dann noch gerade Live-Musik gibt, dann hat man echt Glück gehabt. 

Inzwischen scheint die Morgensonne wieder durch die Fenster.
Knut hat gestern schon einiges aus unserer Markttasche auf den Tisch gebracht und so werde ich nach dem ersten Kaffee noch eben schnell zum Bäcker und Fischhändler huschen, bevor es heute weiter geht. Genug Proviant ist da, die Temperaturen steigen – wir machen uns wieder auf zu den nächsten bretonischen Stränden. 
Bonne journée, 
eure Wiebke

*Vapeur du TrieuxEine historische Dampflok inklusive Museumstug, mit der Ausfahren zwischen Paimpol und Pontrieux angeboten werden: https://www.guingamp-paimpol.com/de/willkommen-bei-uns/die-wichtigsten-sehenswuerdigkeiten/der-dampfzug-vapeur-du-trieux

27. Juli – K-Fall

In der Informatikbranche gibt es Unternehmen, die regelmäßig den K-Fall üben – also den sogenannten Katastrophenfall. So einen Fall üben wir auch in jedem Sommer. 

Bei uns war die Übung am 24. Juli angesetzt: In Paimpol haben wir morgens unsere Sachen gepackt und die Ver- und Entsorgung angefahren, um den neuen Stellplatz am Strand anzusteuern.

Und vielleicht erinnert ihr euch: In Paimpol steht diese Dampflock, die dort natürlich auch mit Hochdruck mit Wasser befüllt wird. Und genauso einen Hochdruck hatte die 3/4“ Frischwasserleitung auf dem Platz.

Irgendwann sagte ich dann beim Frischwasserbunkern zu Wiebke: „Siehst du den Füllstand?“. Im gleichen Moment wurde aber auch schon aus sehen hören und fühlen. Na toll!

Schnell den Schlauch abgezogen, die Pumpe angemacht, um den Überlauf zu stoppen, wieder in eine Stellbox gefahren und den Koffer abgesenkt.
Tja, es folgte die gewohnte und jährlich geübte Vorgehensweise. Alle Sachen raus, Tanks lenzen, Leitungen lösen, Spanngurte abnehmen, Tanks rausnehmen und alles trocknen. Da wir ein Schott zum Wohnraum einplant haben, blieb dort zum Glück alles trocken.

Wo wir nun gerade so viel Wasser übrig hatten, haben wir gleich mal die „Reisewaschmaschine“ angeworfen.

Während der Boden noch trocknete, nutze ich die Zeit, die Tanks sorgsam zu reinigen, neue Füllmarkierungen anzubringen und die Edelstahlstangen der Frischwasser Messonde zu modifizieren.
Dabei habe ich noch geschmunzelt, als ich in der Anleitung las: Zum Kürzen der Stäbe bitte eine Säge nutzen. Ha! Was glauben die, wen die vor sich haben? Seitenschneider und gut ist!

Glücklicherweise hat keiner meine armseligen Versuche in gekrümmter Haltung gesehen.

Rettung hat die Knipex Elektrozange gebracht, die speziell zum Kürzen von Schrauben und Stäben eine passende Schneidvorrichtung hat. Geile Erfindung!

Der Einbau der Sonde sowie der Rückbau der Tanks ging schnell. Beim erneuten Tanken hat es sich dann wieder gezeigt, wie gut es ist, seinen eigenen Schlauch dabei zu haben. Der Vordermann nutzte den Frischwasserschlauch nämlich zum Spülen seiner … na was wohl? Richtig, seiner Kassettentoilette.

Übung beendet, Tanks und Wäsche sauber, Füllstandanzeige verbessert, Urlaub fortgesetzt …

28. Juli – „Bienvenue à Morlaix“ – Willkommen in Morlaix

Die Einraumwohnung befindet sich mal wieder auf Sehreise. Es geht zwar immer nur ein paar Kilometer weiter, aber immerhin. Wir tuckern durch wundervolle kleine Orte und Dörfer, die versuchen, sich durch ihre Vielfalt und Farben der Sommerblumen  gegenseitig auszustechen. Durch die offenen Fenster weht uns ihr unsagbar würziger Duft mitsamt der warmen Sommerluft entgegen. 

Und so kommt es vielleicht, dass wir diesmal doch ein paar Kilometer mehr fahren. Die letzte Etappe gen Westen. Ziel Morlaix. 

Gelesen hatte ich schon irgendwann über die kleine Stadt, und ein Besuch lohnt sich wirklich: Geprägt von seinen Laternenhäusern schmiegt sie sich an die Hänge der Bucht von Morlaix. Rund um den Stadtkern spielt sich in kleinen mittelalterlichen Gassen ein lebendiges Treiben ab und man stößt immer wieder unweigerlich auf das Stadtbild beherrschende Eisenbahnviadukt.

Kommt man dann noch an einem Samstag hier her, versinkt man gänzlich im quirligen Marktgeschehen. Unser perfekter Moment: Ein Galette compléte in der einen und ein Café au lait in der anderen Hand. Köstlich!
Aber seht selbst …

Heute machen wir einen U-Turn und lassen uns langsam wieder in die Richtung rollen, aus der wir gekommen sind. Bleibt dran, es wird noch spannend. 

À bientôt, eure Wiebke

30. Juli – Adieu Bretagne, salut Le Mans!

Ein Hinfahrwunsch des Mitfahrerkindes war Le Mans. „Weil das hier so aussieht wie in Chocolat“ – recht hat sie. Die Altstadt bezaubert und man hat das Gefühl, nach der nächsten Ecke steht man vor Vianne Rochers kleinen Pâtisserie. Deshalb gab es auch gestern Abend eine Doppel-Fotosession rund um die gotische Kathedrale und römische Stadtmauer. Ein Gläschen Wein und die obligatorische Orangina blieb uns dort aber verwehrt – es war Montag, und die meisten Tabac und Bars hatten geschlossen. Zum Glück haben wir immer einen kleinen Vorrat dabei und so war der laue Sommerabend vor dem Wohnmobil direkt an der Sarthe auch ganz schön.
Ihr merkt, es geht so langsam Richtung Urlaubsende. Aber ein paar Tage haben wir noch und um dem dritten, noch ausstehenden Geburtstagskind der Crew eine Freude zu machen (und uns natürlich auch) fahren wir heute nach 
Paris! 

Ja, wir sind auch gespannt wie das so spontan geht und wo wir mit unserem Boliden unterkommen. Aber jetzt gibt’s erstmal mehr Kaffee und ein Pain auch Chocolat – nicht dass wir vom Fleisch fallen … 

Wir sehen uns in Paris, bonne journée,

eure Wiebke

3. August – Paris

… war cool, anstrengend, nervig, beeindruckend, sympathisch, erschreckend, schmutzig, elegant, provinziell, weltoffen und und und.

Und hier sind unsere 8 Tipps für den Besuch der Stadt mit den Wohnmobil auf dem Stellplatz von Disneyland.
Habt ihr noch Tipps für diese tolle Stadt? Dann kommentiert doch bitte fleißig.

Viele Grüße, euer Knut
PS: nach wie vor finde ich Marseille noch schöner 

4. August – Homebase

Die Homebase ist fast erreicht

Wenn wir uns umdrehen, sehen wir hinter uns 4 fantastische Wochen Frankreich. Herrliches Land und freundliche Leute, salziges Meer und frische Luft, leckerer Wein und köstliches Meeresgetier. Es war schön!

Die letzte Nacht haben wir nach einer mensch- und materialzehrenden Fahrt (ich weiß genau, dass Belgiens Straßen in ihren Spurrillen und Schlaglöchern – die gut und gerne die Ausmaße des Grand Canyons haben – ganze Kleinwagen verschwinden lassen können) Roermond für unsere letzte Urlaubsnacht angesteuert. Ein schöner Stellplatz an der City Marina*, eine hübsche Altstadt und für das Mitfahrerkind noch ein kleiner Ausflug in die große Welt des Outlet-Shoppings … ein adäquater Abschluss, oder?

Wir trinken jetzt für die nächsten Wochen das letzte Mal Kaffee im Bett und steuern dann den Heimatstellplatz an. Der Alltag hat uns wieder.

Wir hoffen, unsere Reiseergüsse haben euch auch diesmal wieder gefallen. Wer Lust hat noch einmal die Bilder anzusehen, noch einmal etwas nachlesen möchte oder nicht alle unserer Beiträge lesen konnte, kann dies auf unserem Blog nachholen. Ich werde das spätestens dann machen, wenn mich das Fernweh packt.

Euch einen schönen Sonntag, adieu und bonne journée!
Eure Einraumwohnungscrew Knut, Mitfahrerkind und Wiebke

* Stellplatz Topp Tipp City Marina Roermond

https://www.hollandmarinas.com/ großzügige Stellplätze mit Strom und Wasser, Duschen und Toiletten, kostenloser Fahrradverleih, hübsch gelegen direkt am Sportboothafen, super freundliche Betreiber. Kosten 20€/Nacht

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Von admin

2 Gedanke zu “Unsere Frankreich-Reise Sommer 2019”
  1. Hallo und Danke für die schöne Tour und den Bericht. Liest sich wieder sehr leicht verdaulich
    Über zwei Kleinigkeiten bin ich gestolpert:
    Am 30.7. habt ihr das Ende vom 24.7. nochmal eingefügt und der Paris-Bericht vom 3.8. liest sich, als sollte da der Link zu den 8 Tipps enthalten sein…?
    Liebe Grüße von der Ile de Ré in den Alltag zuhause
    Gesa

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