Wir sind noch da!

Jiá su ihr Lieben!

Weder haben wir den LKW wieder verkauft, noch aufgegeben, noch Winterpause gemacht. Es sind aber halt die Kleinigkeiten, die noch aus dem Weg geräumt werden müssen.
So konnten wir zum Beispiel ein sehr erfolgreiches TÜV-Gespräch führen. Alle Ideen und Umsetzungen haben wir mit dem netten TÜV Menschen besprochen. Das Ergebnis war, dass er nichts einzuwenden hatte, vorausgesetzt, wir halten uns an die Vereinbarungen. Na, wenn das nichts ist!
Dann hat der rote Flitzer an der Seitentür eine neue Dichtung bekommen. Seitdem kann es regnen wie es will, es ist und bleibt trocken im Inneren.
Die fundamentale Frage nach der geeigneten Heizung hat uns tatsächlich nochmal wieder gebremst, gibt es doch in Bezug auf den Aufbau einen riesigen Unterschied zwischen Luft- und Wasserheizung. Aber auch das soll bald endgültig entschieden sein.
Tja und dann grätschten unerwartete Probleme bei unseren Buchprojekt dazwischen. Das kostete außerhalb der Einraumwohnung viel Zeit, aber auch das ist nun im Druck und könnte ja sogar für den einen oder anderen von euch als Weihnachtsgeschenk interessant sein: www.travellogs.de.
Also, wenn´s mal wieder etwas länger dauert …
Jiá!
Eure Wiebke

Wenn schon warten, dann mit neuem Werkzeug!

KH: Die weiterreichenden Planungen laufen noch auf Hochtouren. Insbesondere hält uns die Heizungsplanung auf Trab. Es ist halt ein riesen Unterschied ob wir eine Heizung mit Warmluft oder mit Warmwasser verbauen.
Die Luftheizung hat Vorteile. Sie kann eigentlich überall verbaut werden. Dicke Lüftungsrohre werden mit entsprechenden Auslässen überall im WoMo verlegt. Bei kalten Wohnmobilen suggeriert die warme Luft eine augenblickliche Wärme, wobei das natürlich zunächst über die eigentliche Kälte im WoMo hinwegtäuscht. Sofern das WoMo länger nicht in Betrieb war, kann die warme Luft vermehrt zu Kondensbildung an Schränken und Wänden führen.
Daher haben wir uns intensiv mit einer Wasserheizung auseinander gesetzt. Konvektoren geben die Energie des warmen Wassers an die umgebende Luft ab und eine Fußbodenerwärmung wäre ebenfalls möglich.
Konzeptionell unterscheiden sich beiden Heizungstypen vollkommen. So arbeitet die Wasserheizung über einem Düseneffekt. Kalte Luft wird unter sämtlichen Möbeln zugeführt, über die Konvektoren erwärmt und steigt dann in schmalen Schächten an den Wänden nach oben. Somit wäre einer Kondensbildung an Wänden und hinter Möbeln vorgesorgt, es säuselt nicht und die Wärme soll behaglicher sein.
Daher denken wir auf dem Heizungsprinzip fortlaufend herum. Möbel müssen anders geplant werden, Schläuche müssten in einem Kreislaufsystem einmal komplett um das WoMo laufen und der Boden aufgedoppelt werden. Es ist etwas bedauerlich, dass so kurz vor dem Start diese gedankliche Arbeit anfällt, aber wie das immer so bei uns ist: „wer weiß, wofür es gut ist“ !
Als Seelentrost habe ich heute ein „Universalwerkzeug“ bei HORNBACH Baumarkt gekauft: ein WORX Tools F50 Oszillationswerkzeug. Damit können wir dann die Schienen für die Sitzbank in den Boden schneiden, schleifen, trennen und und und. Zusammen mit meinem Schweizer Messer haben wir nun alle Werkzeuge beisammen.
Ach, nee – der Postbote bringt ja heute auch noch was.
Allet jute und viele Grüße von Wiebke,
Knut

BREAKING NEWS: Projekt Einraumwohnung wird gestrichen

Ja, ihr habt richtig gehört – wir streichen! Aber keine Sorge, nicht das ganze Projekt sondern nur unseren Innenraum!
Es war eine lustige letzte Woche, von „zu Tode betrübt“ über „himmelhoch jauchzend“ alles dabei.
Ein kurzer Zwischenbericht:
Letzen Freitag entdeckte ich an unseren Innenwänden kleine Blasen. Blöd, weil wir uns ja inzwischen auf eine Reinigung der Wände ohne weitere Ausbesserungsarbeiten eingestellt hatten. Das Gelcoat sah noch sooooooo gut aus … bis ich diese komischen Bläschen sah und mal an einem so ‚dran rumgepult habe. Komsich, da kommt braune Flüssigkeit ‚raus … Eigenartig!
Was macht man? Man fragt Google – der/die weiß ja alles. Also „Gelcoat – GFK – Bläschen – Flüssigkeit“ eingegeben. Und das war’s dann mit meinem schönen Freitag: der Rechner fing an zu Blinken und zu Piepen und das böse Wort sprang mich förmlich an: OSMOSE!
Prinzipiell ist Osmose ja nichts schlimmes, Wiki sagt: […] „spontane Passage von Wasser oder eines anderen Lösungsmittels durch eine semipermeable Membran, die für das Lösungsmittel, jedoch nicht die darin gelösten Stoffe durchlässig ist“. Hört sich OK an.
Aber passiert das ganze bei GFK sieht das anders aus:
Wasser dringt (warum auch immer, z B. kleine Verletzungen desselben) in den Gelcoat ein, kann dort aber nicht wieder verdampfen. Hier bildet sich aus löslichen Substanzen der Harze und Kleber mit dem Wasser Säure, die dann schlussendlich den Kleber des GFK komplett zersetzt. Zuerst sieht man (wenn man Glück hat) klitzekleine Bläschen, irgendwann ist es dann irreparabel (sieht man nicht, merkt man nur wenn die Wand wegbröselt)!
An dieser Stelle wusste ich: „Mädchen, den Koffer kannst du wegschmeißen“ Ich war fixundfeddich.
ABER: failure is not an option! Also haben wir gefühlt tausend Bootsbauer, Lackierer und Farbenhersteller befragt und Bilder verschickt und sind zu dem Schluss gekommen WEITERMACHEN! Nach den ganzen Informationen können wir als Fast-Fachmännische-Laien das wieder hinbekommen.
Sehr gut zur Sanierung hat uns der Bootsbaubetrieb Worseck in Henningsdorf beraten (http://www.q-s-worseck.de/). Zuerst haben sie uns dahingehend beruhigt, dass unser Fall nicht das Ausmaß einer Osmose bei einem Boot annehmen wird. Der Vorteil bei unserem Koffer: er wird innen trocken sein und nicht im Wasser liegen. Also wird WAHRSCHEINLICH die Osmose nicht weiter fortschreiten. Team Worseck rät uns, die Blasen und schadhaften Stellen abzuschleifen und das Ganze gut trocknen zu lassen. Im Anschluss sollen wir etwaige Unebenheiten spachteln, schleifen und mit 2K Lack lackieren. Damit wäre unser Problem gelöst.
DANKE Team Worseck!
Sehr gefreut haben wir uns auch über die durchweg superfreundliche telefonische Hilfe und Beratung in Sachen Lack, zum einen den Service von International Yachtpaint (http://www.yachtpaint.com/deu/diy/default.aspx) und natürlich die Gespräche mit dem Team von 12Seemeilen‬, bei denen wir schlussendlich den Spachtel, die Grundierung, den Unterlack und Überlack in einem Rutsch bestellt haben.
Auch hier ein großes DANKE!
Unsere Laune ist wieder oben auf! Der Verkäufer in unserem Lieblingsbaumarkt hat auch auch sichtlich gefreut als ich ihm am Montag morgen um 8 Uhr ein freundliches „Guten Morgen, ich möchte gerne einen großen Exzenterschleifer kaufen“ entgegen schmetterte. Noch ein paar Schleifscheiben dazu und zurück ins WoMo.
Entsprechend bin ich seit 3 Tagen nicht aus diesem ‚rausgekommen. Morgens schnell die Familie zur Schule und zur Arbeit geschickt und dann schleifen, schleifen schleifen – wieder in voller Montur. Zum Glück hatten wir kürzlich einen Industriesauger gekauft, der sich wunderbar an den Exzenterschleifer andocken lässt. Das hält mir den Staub vom Hals.
Aber eine letzte Frage beschäftigt mich die ganze Zeit: warum heißt es eigentlich GELcoat? Das Zeug ist hart wie Stahl!
In diesem Sinne:
Das Leben hat was von IKEA – Es fehlen immer ein paar Teile, das Aufbauen ist kompliziert und es wird immer ein bisschen wackeln … Irgendwas ist IMMER.
Aber irgendwie wird IMMER alles gut!
Horrido, eure Wiebke

 

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