Die Mission für dieses Wochenende: Fisch satt, Entspannung und viel frische Luft.

Mit dieser Anforderungsdefinition starteten wir an diesem Freitag ins ersehnte Wochenende. Wir, das waren ausnahmsweise Mal nicht Wiebke und ich, sondern es war eine Männertour angesagt.

Von Oldenburg aus ist Bremerhaven dank des Wesertunnels nicht weit weg. Etwas über ein Stündchen fuhren wir durch die Wesermarsch, dann kurz geparkt und schon wenige Minuten später konnte das Wochenende bei 95° beginnen.

Das Bad2 liegt im Stadtteil Gestemünde Süd. Das Areal ist nett gestaltet und verschiedene Saunen bieten Entspannung. Dass dann noch die Mitarbeiter total aufgeschlossen und freundlich sind, macht so einen Besuch noch einmal mehr zu einem anständigen Programmpunkt.

Tiefenentspannt steuerten wir gegen 19 Uhr den Stellplatz „Doppelschleuse“ an. Das ist einer von zwei Stellplätzen in Bremerhaven. Der zweite beim Schaufenster Fischereihafen ist zu dieser Jahreszeit geschlossen. Viel war nicht los auf dem Platz, ist bei der Jahreszeit aber auch nicht verwunderlich. Einige Plätze dort sind mit Strom ausgestattet, eine Toilette gibt es auch, auch wenn die alles andere als kundengerecht gestaltet ist. Die Übernachtung kostet 10 Euro, wofür man eine tolle Aussicht auf die Schleuse hat. Die, nennen wir es einmal „nordische Kühle“ des Platzwartes darf man sich keinesfalls zu Herzen nehmen 😉

Nach 3 Arten von Crostinis (mit Schinken, gebratener Leber und Tomaten), Surf & Turf mit Salat und Kartoffelspalten sowie einem Bratapfel im Glas mit Vanilleeis folgte noch ein langer Themenabend 😊

Der Samstag stand dann ganz im Zeichen des Fisches. Nach dem ausgiebigen Frühstück besuchten wir das historische Museum. Bremerhaven hat sich eine ganz eigene Stellung in Bezug auf Museen geschaffen. Deutschlandweit bekannt sind ja das Auswandererhaus, das Klimahaus sowie das Deutsche Schifffahrtsmuseum. Alle drei sind sensationell und allemal einen Besuch wert. Vom Zoo am Meer können wir das überhaupt nicht behaupten. Es wäre eine schöne Ausflugsmöglichkeit, wenn man in dem dortigen „Betonbunker“ nicht diese bewegungsfreudigen großen Eisbären halten würde. Das gefällt uns überhaupt nicht.

Als kulturellen Punkt haben wir dieses Mal ein Museum besucht, dass meiner Meinung nach ein wenig im Schatten der übrigen Bremerhavener Museen steht. Das historische Museum steht direkt an der Geeste und ist architektonisch und inhaltlich ein Schmuckstück. Es ist eine Zeitreise der Stadt und Umgebung von den Römern bis hin zur Gegenwart. Schwerpunkt auch hier natürlich die Fischerei und der Fischhandel. Total erstaunt waren wir, als dann auch noch der Eintritt frei war. Das ist wirklich unsere Empfehlung für nasskalte und graue Urlaubstage in Schlicktown.

Und da mein Kollege und ich eigentlich immer essen können, meldete sich pünktlich zur Mittagszeit der Magen. Also rauf auf‘s Rad und ab zur Fischbratküche Höpker. Ein absoluter Gehimtipp. Hier wird alles frisch zubereitet. Wer etwas anderes als Fisch sucht, hat hier nichts verloren. Die Portionsgröße ist eher für hungrige Seebären gemacht. Für unter fünf Euro standen zwei riesige Fischfrikadellen mit hausgemachten Kartoffelsalat auf dem Tisch. So was findet man sonst kaum irgendwo. Lediglich die Klamotten sollte man nach Rückkehr am Womo ordentlich lüften.

Auf dem „Nachhauseweg“ haben wir noch ein paar Döschen eingesammelt (Geocaching) und uns den sehr kalten Wind um die Nase wehen lassen.

Abends folgte dann das kulinarische Highlight. Das Fischrestaurant Natusch, direkt im Fischereihafen wird eigentlich überall erwähnt, vom Guide Michelin über den Varta Guide bis hin zum Schlemmer Atlas, weshalb wir auch schon lange vorher reserviert hatten.

Das wirklich stilvoll eingerichtet Restaurant lädt zu einem tollen Abend ein. Eigentlich wollten wir ja das vier-Gänge-Menü wählen, aber das Mittagessen hielt noch ein wenig vor. Somit wurde es ein Drei-Gänge Menü, mit dem ich euch gerne den Mund wässrig machen möchte. Wir starteten mit einem Sekt, der dann hervorragend mit dem Gruß aus der Küche (Bremer Krabben mit Cognacsauce) harmonierte.

Wie wir es auch erwartet hatten, waren die Gänge perfekt angerichtet. Ebenfalls gingen wir von einer gehobenen und kreativen Küche aus und wurde absolut nicht enttäuscht. Die Vorspeise war eine Terrine aus dreierlei Getier aus dem Meer, angerichtet auf einem Grünkohlsalat.

 

 

Im absolut passenden zeitlichen Abstand folgte dann das Hauptgericht. Es gab ein in Perfektion gebratenes Stück Irischen Lachs auf Mangold, mit zweierlei Mus aus Pastinaken und Steckrüben, als Sößchen eine Cranberry- Rotweinsauce, die hammermäßig dazu schmeckte.

Den Abschluss bildete eine Dessertvariation und ein Natusch Feuer, ein Schnäpschen mit Anis, Chili und einigen anderen Zutaten. Inklusiver weiterer Getränke haben wir 45 Euro pro Person gezahlt, was mir absolut angemessen erscheint. Das war wirklich ein perfekter Abend, zu dem unser Kellner Friedrich mit seiner sehr sympathischen und lockeren Art einen erheblichen Teil dazu beigetragen hat.

Im Regen ging es wieder zu Stellplatz. Und dann war das Wochenende auch schon rum und so zottelten mit unseren 90 km/h wieder durch die Wesermarsch nach Hause.

Ich würde mich sehr freuen, wenn ich euch ein wenig Appetit auf Bremerhaven gemacht habe.

Viele Grüße

Knut

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Von admin

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